140 - Kastell der namenlosen Schrecken by Dämonenkiller

140 - Kastell der namenlosen Schrecken by Dämonenkiller

Author:Dämonenkiller
Language: deu
Format: epub


Abseits der Handelsstraße, die von römischen Legionen angelegt worden war, gehörte den Comtes de Darboussiere ein riesengroßes Stück Land. Riesige Forsten breiteten sich aus, voller jagdbaren Wildes, Weinberge und Weiden. Ein Flüßchen trieb eine Mühle an und lieferte prächtige Fische.

Das Stammhaus war ursprünglich ein einziges Haus gewesen, das Gehöft reicher Bauern.

Aus allen Teilen des Landes kamen Wanderarbeiter und fingen an, Steine zu brechen und zu bearbeiten. Man schrieb das Jahr des Heils 1359. Europa war eine riesige Zone kleiner Kriege, und ein tüchtiger Söldner konnte ein Vermögen zusammenstehlen und es ebenso schnell wieder verlieren. Die vielen Darboussiere-Söhne kämpften in verschiedenen Heeren, aber ihre Beute trugen sie zurück - hierher. Mit Goldmünzen war alles zu bezahlen, alles zu bekommen. Und sie beschlossen, ein großes Haus zu bauen, in dem es an nichts fehlen sollte. Gewölbe wuchsen aus einer tiefen Grube, Fundamente breiteten sich aus, und mächtige Bäume fielen in den Wäldern. Geschwungene Treppen, geheime Gänge, kleine Fenster entstanden, und es gab für die Gespanne einen Weg, auf dem sie das Baumaterial herbeischleppen konnten. Ställe wurden gebaut und Häuser für die Arbeiter.

Der Bau dauerte lange; immer wieder wurden Änderungen hinzugefügt. Schließlich erhoben sich die Pfeiler und Mauern über den Boden.

Söhne ritten fort, kämpften und kamen zurück, die Satteltaschen voller Gold und Edelsteine. Aus fremden Ländern brachten sie Mädchen und Frauen mit. Sie taten sich mit ihnen zusammen und zeugten Kinder.

Je älter die überlebenden Söldner waren, desto erfolgreicher hatten sie gekämpft. Der ferne Kaiser verlieh ihnen den Titel, dessen Vorteile sie schon vorher ausgekostet hatten. Sie waren wild und ungezügelt. Gewalt und Kampf war ihr Geschäft. Jagden waren ihr einziges Vergnügen.

Drei oder vier Jahrzehnte, nachdem der mächtige Dachfirst aufgesetzt und das Dach mit Schiefer eingedeckt worden war, strandete in der Nacht ein Schiff auf den Felsen vor der kleinen Bucht.

Mit Booten rettete sich ein Dutzend Menschen ans Ufer. Unter ihnen war ein Mann von mehr als dreißig Jahren, hochgewachsen und schlank. Seine Haut war so dunkel, wie es nur die Sonne des Südens schaffte. Er hatte grüne Augen, schwarzes Haar, das an den Schläfen silbern wurde, und einen dünnen, schwarzen Oberlippen-Kinn-Bart.

„Sein Name war Dorsan", sagte Roquette. „Er sah dir ein wenig ähnlich. Jede Bewegung von ihm strahlte Überlegenheit aus und das Wissen um Dinge, die nicht in unserer Welt beheimatet sind." „Ich würde ihn einen Dämon heißen, einen Hexer oder einen Schwarzmagier."

„Genau das war er. Und das ist er noch immer. Man half den Überlebenden des Schiffes und brachte sie ins Haus."

„Warst du damals schon in Le Castellet?"

„Nein. Das Land hier war damals noch friedlich. Die Darboussieres waren rauh und hemmungslos, aber sie hielten ihren Besitz in Ordnung. Die Gegend wurde reicher durch ihre Arbeit."

„Dorsan, der Dämon, blieb im Haus?"

„Ja. Augenblicklich verfielen ihm alle Bewohner."

Dorian nickte. Nichts anderes hatte er in der Chronik lesen können.

Seltsame Vorgänge lösten einander ab. Knechte wurden krank, und manche fand man mit allen Spuren des Entsetzens und Wahnsinns in den gealterten Gesichtern. Die Kinder verstummten und verkrochen sich, wenn Dorsan vorbeikam. Die Frauen waren von ihm hingerissen und gaben sich ihm hin.



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